KRAMPUS

Der Krampus oder Knecht Ruprecht geht auf eine sehr ausgeprägte Bildung des sogenannten Einkehrbrauches des heiligen Nikolaus zurück. Während der Nikolaus im Brauch eine eindeutig positiv besetzte Rolle spielt sind sämtliche Personen, die diesen begleiten, in allen bisher bekannten Quellen negativ.

Genauso wie beispielsweise die Antithetik des Narren zum König David oder der Fastnacht zur Fastenzeit - die große Ähnlichkeiten mit den Nikolausbräuchen aufweisen - verhält es sich daher auch bei der Figurenkonstellation Nikolaus - negativer Genosse. Während der eine als Himmelsbote agiert, steht der andere als Höllenvertreter, der damit droht, die Kinder in einen großen Sack zu stecken.

Während im ausgehenden Mittelalter der Name Knecht Ruprecht noch lange nicht überall bekannt war, sondern jeweils nach den örtlichen Befindlichkeiten Belznickel, Belzebub oder einfach nur schlichtweg Teufel genannt wurde, geht die Bezeichnung Knecht Ruprecht auf Figuren aus dem Alpenvorland oder aber aus Thüringen hervor, und verbreitete sich so zur mittlerweile bekanntesten Figur.

Die verschiedenen Gestalten des Knecht Ruprecht haben ihren Ursprung im spätmittelalterlichen Kinderschreck. Seit dem 16. Jahrhundert, verstärkt im 17., kursierten Flugblätter mit Schreckfiguren, die als zusätzliches Mittel der elterlichen Erziehung die Kinder zu Frömmigkeit mahnten. Knecht Ruprecht trug wie die Figuren des Kinderfressers und die des Butzenbercht einen großen Sack oder Korb, worin sie die Kinder zu stecken versuchten. Auf Grund dieser Verhältnisse ist der Weg insbesondere der Butzenbercht zum Knecht Ruprecht nicht weit, entstammen beide der Gattung der Perchten.

Während der heilige Nikolaus insbesondere in protestantischen Gegenden im Laufe der Zeit vom Christkind oder Heiligen Christ verdrängt wurde, kam der Knecht Ruprecht meist ungeschoren davon.